Recycling von
EPS-Hartschaum

Willkommen auf unserer Recycling-Seite, auf der wir uns dem nachhaltigen Lebenszyklus von EPS-Dämmstoffen verschreiben. Hier beleuchten wir die fortschrittlichen Recyclingverfahren und Initiativen, die den Kern unserer Bemühungen um Umweltschutz und Ressourceneffizienz bilden. Der IVH engagiert sich leidenschaftlich für die Entwicklung und Förderung von innovativen Recyclinglösungen, die dazu beitragen, dass EPS-Produkte am Ende ihres Lebenszyklus sinnvoll wiederverwendet werden. Entdecken Sie, wie wir durch geschlossene Materialkreisläufe und die Wiedereinführung recycelter EPS-Materialien in neue Produkte, die Nachhaltigkeit der Branche vorantreiben und einen Beitrag zu einer grüneren Zukunft leisten.

Recycling von EPS-Hartschaum:
Kreislaufwirtschaft im Blick

Die Mitglieder des Industrieverbandes Hartschaum e.V. sind sich ihrer ökologischen Verantwortung bewusst und recyceln EPS auf viele Arten. Unter der Verbandsgeschützten Marke „EPS Cycle“ wird verdeutlicht: EPS-Dämmstoffe sind zu 100% recyclebar.

EPS Cycle steht für verschiedene, heute schon geordnete und praktizierte Recyclingwege von EPS-Dämmstoffen. Dazu zählen:

  • Genaue Beschreibung und Darstellung der optimierten Weiterverwendung von Produktionsabschnitten bei der EPS-Dämmstoffherstellung.

  • Genaue Beschreibung und Darstellung der geordneten Rücknahme von sauberen Baustellenabschnitten zur Weiterverwendung.

  • Aufzeigen möglicher Abfall-Verwertungswege, wenn ausreichende Abfallmengen zur Verfügung stünden.

EPS Cycle ist darüber hinaus auch in Europa ein Name. Unter www.epscycle.org sind Recyclingaktivitäten weiterer nationaler EPS-Verbände dargestellt.

Wie wird EPS recycelt?

  • Für die EPS-Hersteller des IVH sind auch Produktionsreste kein Abfall, sondern ein wertvolles Gut. Die an den Schneidlinien entstehenden Produktionsabschnitte werden automatisch über Bänder gesammelt, vorgebrochen, gemahlen und über Gebläse in ein Regeneratsilo gefördert. Die Mitglieder des IVH leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung. Aus unserer Sicht ist es außerordentlich wichtig, diese Abschnitte rechnerisch zu einem Recycled Content hinzurechnen zu können/dürfen, da ansonsten keine großartigen Rezyklatmengen – egal woher – zur Verfügung stehen.

  • EPS-Dämmstoffe enthalten Rezyklat-Anteile. Diese kommen in der Regel – weil die eingebauten Dämmstoffe noch in der Nutzungsphase sind – von den Baustellen. Die Verschnittreste, die bei der Befestigung der EPS-Dämmung anfallen, nehmen die IVH-Mitglieder seit mehr als 30 Jahren zurück. Aus dem aufbereiteten Korn können darüber hinaus werkseigene Rezyklatplatten entstehen, die später zu Formteilplatten weiterverarbeitet und etwa als Grundmauerschutz- oder Drainageplatten dienen. Das Regranulat aus den Baustellenabschnitten kann auch für Ausgleichsschüttungen, Hohlraumdämmungen, sowie als Leichtzuschlag für Estriche verwendet werden. Auch als „Rohstoff“ zur Herstellung von XPS-Dämmstoffplatten ist dieses Regranulat verwendbar.

    Schon heute erreichen die EPS-Hersteller einer aktuellen Conversio-Studie zufolge eine Recyclingquote von 65,8%, wodurch der Einsatz neuer Rohstoffe erheblich reduziert werden konnte. Kein anderer Dämmstoff erreicht eine derart hohe Recyclingrate.

    EPS Cycle bietet hierzu den IVH-Mitgliedern rechtssichere Muster-Vereinbarungen, die im Rahmen des Projektes regelmäßig juristisch überprüft werden. Über diesen Weg ist in der Regel die Rückführung von Großbaustellen geregelt zwischen dem EPS-Dämmstoffherstelle und dem Systemanbieter von WDVS oder großen Bauunternehmen direkt.
    Weiter ist der IVH über EPS Cyle eine Kooperation mit einem großen Entsorgungsunternehmen eingegangen (Interseroh). Über ein Tochterunternehmen des Entsorgers (www.ecoservice24.de) bietet der IVH Endkunden wie Bauherren oder kleinen Handwerksunternehmen die Möglichkeit der Rückführung von Baustellenabschnitten oder auch EPS-Abfällen kostengünstig an.

  • Rückgebaute, alte EPS-Dämmstoffe, die vor 2015 hergestellt wurden, werden thermisch verwertet. Sie enthalten das ehemalige, heute nicht mehr zugelassene Flammschutzmittel HBCD. Ein mechanisches Recycling sieht der Gesetzgeber hier nicht vor. Diese Abfälle aus Abbruch oder Rückbau fallen heute vergleichsweise noch in geringen Mengen an, werden perspektivisch – bei Erhöhung der energetischen Sanierungsrate – jedoch ansteigen.
    Zu unserem EPS-Leitfaden Weiterverwertung & Recycling, Dezember 2021

Die Lösung für EPS-Dämmstoffe aus Gebäude-Abbrucharbeiten – und einzigartig in der Dämmstoffbranche – heißt PS Loop B.V.

Eine Alternative für HBCD-haltige EPS-Abfälle ist das CreaSolv®-Verfahren, das vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) entwickelt wurde. Es basiert auf einem selektiven Lösungsmittelverfahren und wurde im industriellen Maßstab in der PS Loop Anlage in Terneuzen, Niederlande, getestet. Drei IVH-Mitglieder, unterstützt von europäischen Rohstoff- und Flammschutzmittelherstellern, haben dort die erste Pilotanlage für die erste geschlossene Kreislaufwirtschaft mit EPS-Dämmstoffen unter Beweis gestellt. Dabei konnten die deutschen EPS-Hersteller aus HBCD-haltigem EPS-Abfall einen neuen Polystyrol-Rohstoff gewinnen, der in neuen EPS-Dämmstoffplatten eingesetzt wurde.

Das niederländische Unternehmen PS Loop B.V. in Terneuzen ist eine 100%ige Tochter der drei IVH-Mitglieder, die die deutsche GEC Group GmbH & Co. KG gegründet hat. Dazu gehören Beteiligungsgesellschaften der Unternehmensgruppen Bachl, Brohlburg Dämmstoff- und Recyclingwerke sowie Rygol Dämmstoffe.

Kürzlich wurde das Unternehmen an einen Investor verkauft, der Ausbau-Pläne für PS Loop verfolgt. Nähere Informationen dazu erfolgen, wenn der Investor den Kauf veröffenlicht hat.

Derzeitiger Stand: Mit dem physikalischen Recyclingverfahren können in Terneuzen jährlich 3.000 Tonnen HBCD-haltiges Material recycelt werden, mit einer maximalen Kapazität von 8.000 Tonnen pro Jahr. Dies senkt CO₂-Emissionen um bis zu 50 Prozent und schützt Umwelt und Klima. PS Loop erfüllt somit einen wichtigen Auftrag der Europäischen Kommission zur Umsetzung der Recyclingziele für Kunststoffe im Rahmen der Circular Economy Strategie der EU.

Die Recyclingtechnologie für HBCD-haltiges EPS hat sich als erfolgreich erwiesen

Nachdem es PS Loop gelungen ist, den Produktionsprozess in der Demonstrationsanlage kontinuierlich zu betreiben und „LoopPS“-Rezyklate zu produzieren, wurde im März 2024 der Abschluss dieser Phase bekannt gegeben.

Wie andere Recyclingbetriebe in Europa kämpft auch PS Loop mit hohen Energiekosten sowie bürokratischen und rechtlichen Unsicherheiten, insbesondere bei der grenzüberschreitenden Abfallverbringung. Zudem beeinträchtigen zunehmende Einfuhren von Rohstoffen aus außereuropäischen Ländern, die europäischen Standards unterlaufen, die Wettbewerbsfähigkeit der in Europa hergestellten Rezyklate.

Zukünftige Investitionen in die PS Loop-Technologie in kommerziellen Recyclinganlagen erfordern eine klarere Organisation und Regulierung von Abbruchabfällen, einschließlich obligatorischer Sammlung und Sortierung sowie eines Verbots der Deponierung von EPS-Abfällen, um ausreichend HBCD-haltigen EPS-Abfall als Ausgangsmaterial zu gewährleisten. Die Beteiligten an PS Loop setzen sich weiterhin für das Recycling von EPS ein und betonen, dass maßgeschneiderte Ansätze notwendig sind, da die Struktur und Herkunft der Abfälle unterschiedlich sind.

Sammelstellen/PS Loop-Partner für HBCD-lastiges Alt-EPS sind in Deutschland – bei Interesse für die Abnahme & Recycling von HBCD-haltigem EPS bitte hier melden:
FZ-Recycling GmbH & Co. KG

Im Schülert 13
56651 Niederzissen
Tel.: 02636 9691794
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