Null Granulatverlust
Der Industrieverband Hartschaum und seine Mitglieder sind sich ihrer erweiterten Produktverantwortung bewusst. Der IVH ist beteiligt an dem internationalen Programm Operation Clean Sweep® und hat dazu Null-Granulat-Verlust-Initiative aufgesetzt. Alle IVH-Mitglieder beteiligen sich aktiv an der Vermeidung von Kunststoffeinträgen in die Umwelt.
Null Granulatverlust
Der IVH ist seit Juni 2021 offizieller Unterstützer von Operation Clean Sweep® . OCS ist ein internationales Programm, das sich dafür einsetzt, den Verlust von Kunststoffgranulat, -flakes und -pulver zu vermeiden und sicherzustellen, dass diese Materialien nicht in die Umwelt gelangen. Der IVH hat sich zu Folgendem freiwillig verpflichtet:
Im Rahmen von Operation Clean Sweep hat der IVH zudem die Initiative Null Granulatverlust aufgelegt. Die IVH-Initiative, basierend auf der gleichlautenden Initiative der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK), ist speziell angepasst auf Logistik- und Produktionsprozesse der EPS-Dämmstoffhersteller im IVH.
Sie umfasst regelmäßiges Monitoring der Betriebsabläufe in den Herstellwerken, um z. B. Optimierungsmöglichkeiten auf Basis spezieller Checklisten zu erkennen und umzusetzen. Darüber hinaus zählen auch Vorgaben für Lieferanten zum Arbeitspaket Null Granulatverlust der IVH-Mitglieder.
Betreut wird Null Granulatverlust der IVH-Mitglieder durch die IVH-Geschäftsstelle. Thematisch angesiedelt und regelmäßig gespiegelt wird sie im Umweltausschuss des IVH.
EPS-Dämmstoffe: Umweltbewusstes Arbeiten beginnt auf der Baustelle
Ein verantwortungsvoller Umgang mit EPS-Dämmstoffen beginnt nicht erst im Werk, sondern bereits auf der Baustelle. Um einen Eintrag von Granulat oder Partikeln in die Umwelt zu vermeiden, empfiehlt der Industrieverband Hartschaum (IVH), EPS-Dämmstoffe ausschließlich mit einem Heißdrahtgerät zu schneiden. So lassen sich lose Teilchen von vornherein vermeiden. Darüber hinaus gilt: Eine ordentliche Baustelle sollte stets sauber hinterlassen werden – inklusive gründlichem Fegen und Einsammeln aller Verschnitte und Materialreste.
Zu diesem Thema hat der IVH eine Technische Information veröffentlicht:
„Sicherer und nachhaltiger Umgang mit EPS-Dämmstoffen auf der Baustelle“
Wer diese Hinweise beachtet, trägt aktiv dazu bei, dass kein Mikroplastik in die Umwelt – insbesondere in Flüsse und Meere – gelangt. Zwar zeigen zahlreiche Studien eine deutliche Belastung der Meere mit Polystyrolpartikeln, beziehen sich dabei aber meist auf Verpackungsmaterialien aus expandiertem Polystyrol (EPS), wie etwa Einwegverpackungen. In der wissenschaftlichen Erhebung wird dabei in der Regel nicht zwischen EPS-Verpackungen und EPS-Dämmstoffen unterschieden – obwohl sich beide im Lebenszyklus und im Umgang deutlich unterscheiden.
Zum Weiterlesen: „Mikroplastikeinträge in die marine Umwelt – Stand des Wissens und Handlungsoptionen“, 2021, UBA, BMU, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt.
Zusammenfassung der Studie: Mikroplastik entsteht vor allem durch Abrieb und Verwitterung im Alltag – die größten Quellen sind Reifenabrieb, synthetische Textilfasern beim Waschen, Farben und Lacke im Außenbereich sowie unsachgemäß entsorgte Verpackungen. Auch Kunstrasenplätze und Verluste bei der Kunststoffverarbeitung tragen zum Eintrag bei. Diese Stoffe gelangen über Regenwasser, Wind oder Abwasser in die Umwelt und teils bis ins Meer. Einträge aus dem Baubereich – etwa durch Dämmstoffe wie EPS – spielen laut aktueller Studien eine vergleichsweise untergeordnete Rolle und sind bisher kaum quantifizierbar. Umso wichtiger ist es, faktenbasiert zu unterscheiden und pauschale Bewertungen zu vermeiden.
Fakt ist: EPS-Dämmstoffe sind nicht die treibende Quelle für die Verschmutzung der Meere mit Mikroplastik. Zu den Hauptverursachern zählen vielmehr Fischerei, Textilfasern, Verpackungsabfälle und Reifenabrieb. Wer auf eine fachgerechte Verarbeitung und saubere Baustellen achtet, trägt zur Ressourcenschonung und zum Gewässerschutz bei – ganz im Sinne nachhaltigen Bauens.