27.10.2021

Die geschützte Marke „EPS Cycle“ des Industrieverbandes Hartschaum (IVH) verdeutlicht: EPS-Dämmstoffe sind zu 100% recyclebar. Wer heute sein Haus baut und EPS-Dämmung anbringt, kann gewiss sein: Wollte man den Dämmstoff nach seiner Nutzungsphase von 50 Jahren und länger – das entspricht der Renovierungsphase eines Hauses – der Dämmstoff an sich hält länger – ausbauen, kann EPS zu 100 Prozent recycelt werden.

Verschiedene Recyclingwege sind dabei möglich: EPS kann mechanisch recycelt werden. Die daraus entstehenden Regranulate können der Produktion wieder zugeführt werden. Es ist seit Jahren gängige Praxis, dass EPS-Dämmstoffe einen gewissen Anteil an Rezyklaten enthalten. Diese kommen in der Regel – weil die eingebauten Dämmstoffe noch in der Nutzungsphase sind – von den Baustellen. Die Verschnittreste, die bei der Befestigung der EPS-Dämmung anfallen, nehmen die IVH-Mitglieder seit mehr als 30 Jahren zurück. Aus dem aufbereiteten Korn können darüber hinaus werkseigene Rezyklatplatten entstehen, die später zu Formteilplatten weiterverarbeitet und etwa als Grundmauerschutz- oder Drainageplatten dienen. Das Regranulat kann auch für Ausgleichsschüttungen, Hohlraumdämmungen, sowie als Leichtzuschlag für Estriche verwendet werden. Neu ist: Aus EPS-Regranulaten können XPS-Dämmstoffplatten entstehen. Denn der Grundbaustoff – das Polystyrol – ist in beiden Dämmstoffarten gleich.

Und auch für Privatleute und Kleinst-Handwerker bietet der IVH eine Recyclinglösung. Über den Anbieter www.ecoservice24.de können Baustellenverschnitte von einem fachgerechten Entsorger abgeholt und recycelt werden.

Für die EPS-Hersteller des IVH sind auch Produktionsreste kein Abfall, sondern ein wertvolles Gut. Die an den Schneidlinien entstehenden Produktionsabschnitte werden automatisch über Bänder gesammelt, vorgebrochen, gemahlen und über Gebläse in ein Regeneratsilo gefördert. Die Mitglieder des IVH leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung.

Einzigartig in der Dämmstoffbranche ist jedoch PolyStyreneLoop. Die Recycling-Lösung für EPS-Hartschaumabfälle aus Gebäude-Abbrucharbeiten ist eine Initiative der gesamten Polystyrol-Hartschaum-Wertschöpfungskette. Mehr als 70 Mitglieder und Unterstützer aus mehr als 15 europäischen Ländern haben sich im Rahmen von PSLoop in einer Kooperative zusammengeschlossen. Der IVH sowie seine Mitglieder gehören zu den Gründungsmitgliedern.

Mit dem innovativen Recyclingverfahren, das PSloop in seiner Anlage einsetzt, wird ein Verfahren zum Recycling von HBCD-haltigen EPS-Dämmabfällen im industriellen Maßstab durchgeführt. Mit dem physikalischen Recyclingprozess der PSLoop-Anlage werden Polystyrol und Brom als Rohstoffe zurückgewonnen und das in der Vergangenheit eingesetzte und seit 2015 verbotene Flammschutzmittel HBCD dabei sicher zerstört. Diese Technologie wurde bereits als beste verfügbare Recycling-Technologie für die Verarbeitung von HBCD-Abfall in die Basler Konvention des Umweltprogramms der UN (UNEP) aufgenommen

EPS ist damit der einzige Dämmstoff, der derzeit eine geschlossene Kreislaufwirtschaft aufweist.